Bandscheibenvorfall L5/S1
Bandscheibenvorfall auf Höhe Segment L5/S1

Bei einem Bandscheibenvorfall auf Höhe des Segments L5/S1 handelt es sich um eine Schädigung der Bandscheibe, mit Austritt oder Vorwölbung der Gallertmasse im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Wirbelsäule eines Menschen besteht aus sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln und fünf Lendenwirbeln, sowie dem anschließenden Kreuz- und Steißbein, die aus insgesamt 10 Wirbeln bestehen. Diese 10 unteren Wirbel verwachsen jedoch ab dem 20. Lebensjahr zu einem Knochenblock.

Ein Bandscheibenvorfall auf Höhe L5/S1 liegt also zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem 1. Sakral- bzw. Kreuzbeinwirbel. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies häufig auch einfach als „Ischias“ oder „Lendenwirbel-Bandscheibenvorfall“ bezeichnet. Die Bandscheiben zwischen den Wirbeln bestehen aus einem äußeren festen Faserring, der einen Kern aus einer wasserhaltigen Gallertmasse umschließt und diesen in seiner Form hält.

Die Bandscheiben dienen als Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln und gleichen Belastungen, insbesondere bei Druckeinwirkungen und Biegungen der Wirbelsäule, aus. Mit zunehmendem Alter und Verschleißerscheinungen kann der äußere Ring Risse bekommen und durchlässig werden. Die Gallertmasse kann austreten und den Nervenkanal verengen, die darin verlaufenden Nerven einengen oder sogar abdrücken. Fachlich handelt es sich hierbei um einen Prolaps, also einen Bandscheibenvorfall, wie er im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum jährlich zu hunderten behandelt wird.

Bei einem Bandscheibenvorfalls auf Höhe L5/S1 können starke Schmerzen im unteren Rückenbereich auftreten. Je nach Stärke des Druckes, der auf den eingeklemmten Nerven lastet, strahlen die Schmerzen teilweise in die betroffenen Extremitäten, so zum Bespiel in Oberschenkel oder Wade, aus. Bei leichterem Druck reicht der Schmerz bis zur Hüfte oder Oberschenkel, bei höherem Druck bis zur Wade oder den Großzehen. Anhand der Ausstrahlungstiefe kann der behandelnde Arzt im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum die betroffenen Nervenwurzeln relativ genau lokalisieren.

Gerade diese beiden untersten Wirbel, also der 5. Lendenwirbel und der 1. Sakral- bzw. Kreuzbeinwirbel, haben das meiste Gewicht des Patienten zu tragen und sind der größten Bewegungsbelastung ausgesetzt. Somit sind durch Verschleiß bedingte Bandscheibenvorfälle in diesem Bereich auch am häufigsten.

Da ein Bandscheibenvorfall nicht nur im hohen Alter auftritt, behandeln wir im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum bereits Patienten ab dem 20. Lebensjahr, die bereits mit Beschwerden im Lendenwirbelbereich zu uns kommen. Auf Grund von Überbelastung, Fehlhaltung und mangelnde Bewegung, aber auch durch starkes Übergewicht kann es auch bei jungen Menschen schon zu einem Bandscheibenvorfall kommen. Insbesondere bei Menschen mit sitzender Tätigkeit, nach vorne geneigter Haltung oder berufsbedingter Belastung mit hohen Gewichten, treten Bandscheibenvorfälle im Bereich L5/S1 häufiger auf. Nicht zuletzt können aber auch angeborene Beckenschiefstände, Wirbelsäulenverkrümmungen oder Beinverkürzungen Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall im unteren Bereich der Wirbelsäule darstellen.

Chirurgische Behandlung  

Endoskopische Bandscheibenoperation
Mikroskopische Bandscheibenoperation

Ein Bandscheibenvorfall des Segments L5/S1 wird im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum nach der Diagnose, wann immer möglich, zuerst mit konservativer Therapie behandelt. Sollte jedoch keine Besserung auftreten, wird eine chirurgische Behandlung in Erwägung gezogen. Bei Lähmungen der Beine sowie Störungen des Wasserlassens oder Stuhlgangs sollte innerhalb weniger Stunden operiert werden, um eine dauerhafte Schädigung der Nerven zu vermeiden. Nerven, die längere Zeit eingeklemmt wurden, können sich unter Umständen nicht mehr regenerieren und Lähmungen oder Empfindungsstörungen bleiben bestehen. In diesem Fall wird auch im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum eine Operation nicht unnötig hinausgezögert.

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