Skoliose
Wirbelsäulenverkrümmung

Unter einer Skoliose versteht man eine Verkrümmung der Wirbelsäule, die ca. zwei Prozent der Bevölkerung betrifft. Neben der Verkrümmung selbst kommt es zusätzlich zu einer Verdrehung der Wirbelkörper zueinander.

Bei einem gesunden Menschen sind die Wirbelköper nicht auf einer Geraden angeordnet, sondern bilden die physiologische doppel-S-Form der Wirbelsäule. Diese spezifische Krümmung ist von der Seite aus gut zu sehen. Die Krümmungen in dieser Achse nennt man Kyphose oder Lordose, je nachdem, ob die Biegung nach vorne oder hinten verläuft. So entsteht eine optimale Struktur, die komplexe Bewegungen ermöglicht als auch federnd Belastungen effektiv abfängt.

Eine Skoliose hingegen beschreibt eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule zu ihrer Achse, meist begleitet von einer dieser Richtung folgenden Verdrehung der Wirbelkörper zueinander. Eine komplette Aufrichtung und Kompensierung der Körperhaltung ist mittels der Muskulatur allein nicht mehr möglich.

Skoliosen können sowohl angeboren als auch erworben sein, wobei die erste Variante die weitaus häufigste darstellt. Je früher sie auftritt, desto schlechter ist im Allgemeinen die Prognose, da sich die Skoliose mit dem Wachstum ebenfalls weiterentwickelt. Sie ist also eine fortschreitende Erkrankung, bei der eine möglichst frühe Diagnosestellung und Behandlung unabdingbar ist.

Wie bei vielen Erkrankungen der Wirbelsäule kann es zu einer ausgeprägten Schmerzsymptomatik kommen. Die wohl größte Problematik stellt jedoch die zunehmend starke Abnutzung der betroffenen Strukturen dar.

Neben konservativen Therapiemaßnahmen wie eine Physiotherapie ist eine Skoliose auch operativ behandelbar.

Skoliose v.l.n.r.: thorakal, lumbal, thorakolumbal und thorakal