ROTAIO® Die künstliche Bandscheibe
für die Halswirbelsäule

Krankhafte Veränderungen und Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule gehören zu den Zivilisationskrankheiten und sind oft mit Schmerzen verbunden, die für den Einzelnen eine enorme Einschränkung der Lebensqualität darstellen können.

Wir möchten Sie über eine neue Behandlungsmöglichkeit bei anhaltenden, durch die Halswirbelsäule hervorgerufenen Beschwerden informieren.


Die Halswirbelsäule

Die Wirbelsäule im Allgemeinen ist ein äußerst komplexes System aus Knochen, Knorpeln, Muskeln und Nerven und hat sowohl statische als auch dynamische Aufgaben. Darüber hinaus bildet sie einen Schutzkanal für das Rückenmark, die austretenden Nerven und die  Wirbelsäulenarterien, die das Rückenmark, den Hirnstamm und das Kleinhirn mit Blut versorgen. 

Die Halswirbelsäule beginnt am Hinterhaupt und besteht aus sieben kleinen Knochen,  sogenannten Halswirbelkörpern, die (mit Ausnahme der ersten beiden Wirbelkörper) durch Bandscheiben fest miteinander verbunden sind.

Diese Bandscheiben bestehen aus einem festen Ring, der einen gallertartigen Kern umschließt. Durch perfektes Zusammenspiel von Ring und Kern wird die Halswirbelsäule stabilisiert und gleichzeitig ein kontrollierter Bewegungsfreiraum zwischen den Wirbeln gewährt.


Behandlung von Bandscheibenerkrankungen

Häufig können die Beschwerden mit konservativen Mitteln (Medikamenten, Physiotherapie etc.) behandelt werden. Lassen sich die Symptome jedoch dadurch nicht beheben oder nicht in ausreichendem Maße lindern, kann eine Operation notwendig werden. Hierbei werden der Bandscheibenvorfall und die Knochensporne entfernt, um die gequetschten Nerven und das Rückenmark zu entlasten.

Um eine dauerhafte Entlastung herbeizuführen, wird dieser Teilbereich der Wirbelsäule mit eigenem Knochen, der zumeist aus der Hüfte entnommen wird, und / oder mit speziellen Implantaten versteift.


Funktionserhaltende Versorgung

Eine Versteifung kann dazu führen, dass die über oder unter dem Operationsfeld liegenden Bewegungssegmente überlastet werden, wodurch die natürliche Alterung dieser Bandscheiben beschleunigt wird. Dies kann weitere Versteifungsoperationen erforderlich machen.

Bereits seit einigen Jahren gibt es daher Bestrebungen, den zu operierenden Bereich nicht zu versteifen, sondern so zu versorgen, dass eine natürliche Beweglichkeit aufrecht erhalten wird.

Studien hierzu zeigen, dass der Einsatz von Bandscheibenprothesen ebenso sicher ist wie klassische Versteifungsoperationen, dabei jedoch die Beweglichkeit des operierten Segmentes beibehalten werden kann.


ROTAIO® Bandscheibenprothese

Die ROTAIO® Bandscheibenprothese dient als Ersatz für die entfernte Bandscheibe und soll die Beweglichkeit der Halswirbelsäule aufrechterhalten. Zudem kann durch die Verwendung einer künstlichen Bandscheibe die natürliche Haltung der Halswirbelsäule und der natürliche Abstand zwischen den betroffenen Wirbelkörpern erreicht werden. So kann eine möglichst normale Funktion der Halswirbelsäule gewährleistet, und dem überlastungsbedingten Verschleiß der angrenzenden Halswirbelsäule vorgebeugt werden.

Die aufeinander gleitenden Teile der ROTAIO® Prothese sind aus einer Cobalt-Chrom-Legierung. Dieses Metall erfüllt höchste Belastungsanforderungen, es wird deshalb seit Jahrzehnten erfolgreich für künstliche Gelenke an Hüfte, Knie etc. verwendet.


Behandlung von HWS-Bandscheibenkrankheiten

Die Zähnchenstruktur auf den Titan-Endplatten zusammen mit einer speziell aufgerauten  Oberfläche sorgen dafür, dass sich die ROTAIO® Bandscheibenprothese in die angrenzenden Wirbelkörper eingräbt und am Knochen anwachsen kann. Somit wird sie sicher in Position gehalten.

Webseite des Herstellers SIGNUS Medizintechnik GmbH im hessischen Alzenau.


Kann eine ROTAIO® Bandscheibenprothese bei mir eingesetzt werden?

Nicht bei jedem Patienten ist der Einsatz einer Prothese möglich. Eine Fehlstellung im Bereich der Halswirbelsäule, schlechte Knochenqualität (Osteoporose), entzündliche Prozesse an der Wirbelsäule, Frakturen oder Tumoren sind einige Erkrankungen, die den Einsatz einer Prothese nicht möglich machen. Ihr behandelnder Arzt wird Sie hierzu im Einzelnen beraten und mit Ihnen eine Entscheidung für oder gegen eine Bandscheibenprothese wie ROTAIO® treffen.

 


Bandscheibenprothese OP

Mit einem kleinen Schnitt an der Vorderseite des Halses verschafft sich der Operateur Zugang zur Wirbelsäule. Nun werden die erkrankte Bandscheibe und weitere raumfordernde Strukturen wie Knochensporne entfernt, um Nerven und Rückenmark zu entlasten. Danach wird die Bandscheibenprothese in den vorhandenen Platz eingesetzt und die Wunde verschlossen.


Verhalten nach der Operation

Im Allgemeinen ist eine Operation an der Halswirbelsäule ein kleiner Eingriff und die Prothese ist sofort bewegungs- und druckstabil, sodass Sie noch am Tag der Operation aufstehen können. Nähere Informationen zum Verhalten nach der Operation erhalten Sie von Ihrem behandelnden Arzt. Dieser arbeitet auch eine individuelle Nachsorge (Krankengymnastik, Mobilisation, Muskelaufbau etc.) aus, damit Sie schnell wieder ins tägliche Leben einsteigen können. 

Degeneration der Bandscheibe

Die Wirbelsäule ist ständig wechselnden Belastungen ausgesetzt und unterliegt einer natürlichen Alterung. Dieser als Degeneration bezeichnete Prozess beginnt bereits im zweiten Lebensjahrzehnt. Die Folge davon sind Bandscheibenvorfälle und abnutzungsbedingte Knochenveränderungen (z. B. Knochensporne) an den Wirbelgelenken und den Nervenaustrittsöffnungen. Hierdurch kann Druck auf die benachbarten Nerven oder das Rückenmark ausgeübt werden. Dies geht mit starken Schmerzen einher, die häufig in Schulter und Arm ausstrahlen, sowie zu Empfindungsstörungen (Taubheit, Überempfindlichkeit etc.) oder sogar Lähmungserscheinungen in bestimmten Körperteilen führen können. 

 

Quelle: 
SIGNUS Medizintechnik GmbH
Industriestr. 2
63755 Alzenau / Hessen
www.signus.com