Discushernie
Der "Scheibenbruch"

Eine „Discushernie“ wird im deutschen Sprachgebrauch allgemein als „Bandscheibenvorfall“ bezeichnet. Das Wort Discushernie ist eine Zusammensetzung aus Diskus, die „Scheibe“ (Bandscheibe),  und Hernie, der „Bruch“, mit Gewebeaustritt oder –verlagerung. Die Bandscheiben der menschlichen Wirbelsäule bestehen aus einem gallertartigen Kern mit einer Umhüllung in Form eines Faserringes, der die Gallertmasse an ihrem Platz zwischen den Wirbelkörpern hält. Die Aufgabe der Bandscheibe besteht darin, als Puffer zwischen den Wirbeln Stöße und Bewegungen, sowie Belasrungen, die beim Sitzen, Laufen oder Heben entstehen, abzufedern. Durch die ständige Druckausübung auf die Bandscheibe und den normalen Alterungsprozess verliert diese an Elastizität und Flüssigkeit, das im Laufe der Zeit mit Alterungsprozessen einhergeht. Schließlich kann sie der Alltagsbelastung nicht mehr standhalten. Außerdem können Teile der Bandscheibenstruktur aufgrund der Alterung verhärten und verknöchern. Letztlich entstehen im Faserring Risse, durch die der Gallertkern austreten und die sich im benachbarten Rückenmarkskanal befindenden Nerven einklemmen kann. Dieser Vorgang entsteht meist nicht innerhalb einiger Stunden, sondern es ist vielmehr ein schleichender Prozess, der schließlich zu einer „Discushernie“, also einem „Bandscheibenvorfall“ führt.

 

Die betroffenen Patienten kommen mit starken Schmerzen oder Muskelschwäche bis hin zu Lähmungserscheinungen ins Ligamenta Wirbelsäulenzentrum. Aufgrund der klinischen Befunde und mit Hilfe moderner Diagnostik lässt sich die von einer Diskushernie betroffene Wirbelsäulenregion relativ sicher eingrenzen, denn die Schmerzen oder Lähmungserscheinungen werden durch die Kompression der Nerven im Rückenmarkskanal hervorgerufen, die jeweils mit typische Beschwerden einhergehen. Zum Hierzu zählen zum Beispiel bestimmte, diesen Nerven zugeordnete, Reflexe, die sich dann vom untersuchenden Arzt im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum nicht mehr, oder nur sehr verzögert auslösen lassen. Auch können bestimmte Hautpartien Empfindungsstörungen aufweisen. Eine schwere Discushernie, die längere Zeit ohne Behandlung bleibt, kann sogar aufgrund der dauerhaft eingeklemmten Nerven einen Abbau der von diesem Nerv versorgten Muskeln nach sich ziehen.

In Rahmen eines Aufnahmegesprächs im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum macht sich der behandelnde Arzt ein erstes Bild vom allgemeinen Zustand und der Beschwerden des Patienten. Dann folgen erste Untersuchungen und Tests, in denen bereits ein Verdacht auf eine Discushernie bestätigt oder ausgeschlossen werden kann. So kann ein Arzt teilweise bereits am Gangbild des Patienten eine Discushernie im Bereich der Lenden- oder Sakralwirbelsäule vermuten. Von der beeinträchtigen Muskelgruppe lassen sich Rückschlüsse ziehen, welche Nervenwurzeln im Fall der Kompression betroffen sind. Eine sichere Diagnose wird dann mit Hilfe einer Computer- oder Kernspintomographie im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum gestellt. Durch diese bildgebenden Verfahren werden Lage und Umfang der Discushernie genauestens diagnostiziert, und bereits ein erster Behandlungsplan erstellt. Dieser erfolgt in erster Linie, wenn möglich, in konservativer Form. Sollten allerdings bereits Lähmungserscheinungen auftreten, muss eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Insgesamt sind Lenden- und die Halswirbelsäule weitaus häufiger von einer Discushernie betroffen als die Brustwirbelsäule, was auch die Erfahrung im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum ist.