Bandscheibenprothesen

Die Implantation von Bandscheibenprothesen wird erst seit wenigen Jahren immer häufiger durchgeführt, mit einer weiterhin steigenden Tendenz. Im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum implantieren wir Bandscheibenprothesen erst dann, wenn eine Bandscheibe massiv degeneriert ist.

Die Implantation einer Bandscheibenprothese kann nötig werden, wenn durch konservative Heilmethoden eine Regeneration der Bandscheiben nicht zu erwarten ist.

Die entfernte Bandscheibe wird durch eine moderne Prothese ersetzt, die den Erhalt der Beweglichkeit zwischen den benachbarten Wirbelkörpern erhält. Um die vertikale Belastung zu dämpfen, bestehen Bandscheibenprothesen aus Metall und einer Federung.

Die Höhe des Zwischenwirbelraumes wird wiederhergestellt und der eingeklemmte Nerv entlastet. Die Bandscheibenprothese besteht in der Regel aus zwei Metallplatten, die auf der Oberfläche mit Titan beschichtet sind. Durch die raue Oberflächenbeschaffenheit wird das Anwachsen der Bandscheibenprothese an die angrenzenden Wirbelkörper erleichtert. Mit Hilfe von metallenen Fortsätzen wird die Prothese an den angrenzenden Wirbelkörpern befestigt. So wird bis zum endgültigen Einwachsen die Gefahr einer Verschiebung verhindert. Zwischen den beiden Metallplatten liegt ein Kern aus Kunststoff, der die Bewegungen der Wirbelsäule ermöglicht. Vor Durchführung der Operation stehen Untersuchungen im Ligamenta Wirbelsäulenzentrum an, die das genaue Krankheitsbild abklären und auch die körperliche Verfassung und das Alter der Patienten, sowie die Knochenqualität in die OP-Planung einbeziehen. Während der Operation wird die Bandscheibe komplett entfernt und zwischen die Wirbelkörper wird die Bandscheibenprothese eingesetzt. Durch ihren besonderen Aufbau verankert sich die Prothese und kann die Bewegungen der Hals- und Lendenwirbelsäule problemlos mitmachen.

Die Operation erfolgt im Bereich der Halswirbelsäule, ebenso wie im Bereich der Lendenwirbelsäule immer von der Körpervorderseite bzw. von der Körperseite, um das Rückenmark und das umliegende Gewebe zu schonen. In der Regel dauert der Eingriff in unseren kooperierenden Krankenhäusern ca. 1-2 Stunden.

Mittlerweile können sogar mehrere Bandscheiben zur gleichen Zeit durch Bandscheibenprothesen ersetzt werden. Wenn der Einsatz der Bandscheibenprothese ohne Komplikationen abläuft, kann der Patient das Krankenhaus bereits nach zwei Tagen wieder verlassen.

Von der ersten Beratung, über die Operation, bis zur Nachsorge steht unseren Patienten immer der gleiche Mediziner des Ligamenta Wirbelsäulenzentrums kompetent zur Seite.

 

Beschwerden mit den Bandscheiben sind teil des ganz natürlichen Alterungsprozesses, aber auch durch andauernde Fehlbelastungen der Bandscheiben kann es zu Elastizitätsverlust und massivem Verschleiß der beteiligten Strukturen kommen. Je nach Ausmaß des Schadens kann ein künstlicher Ersatz der betroffenen Bandscheibe nötig sein. Die 23 Bandscheiben in der Wirbelsäule des Menschen bestehen prinzipiell aus zwei verschieden Teilen. Der innenliegende Kern (Nucleus pulposus) speichert Flüssigkeit ab und wirkt, wie ein Druckpolster der Stoßkräfte absorbiert. Umschlossen wird dieser innere Kern durch einen ringförmigen Faserknorpel (Anulus fibrosus). Er sorgt für die Fixierung mit den beiden benachbarten Wirbelkörpern, wodurch eine funktionelle Einheit zwischen Bandscheibe und Wirbel entsteht. Diesem Modell werden auch moderne Bandscheibenprothesen gerecht. Durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien werden die Eigenschaften der einzelnen Elemente einer natürlichen Bandscheibe möglichst exakt nachempfunden. Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit, Instabilität und Rückenschmerzen können somit optimal behandelt werden. Die Forschung ist mittlerweile so weit vorangeschritten, dass moderne Bandscheibenprothesen eine spezielle Beschichtung besitzen, die nicht nur eine schnelle, sondern vor allem auch eine effektive und dauerhafte Fixierung mit den angrenzenden Wirbelkörpern ermöglicht. Da einige Erkrankungen, wie z. B. eine Osteoporose, die dauerhafte Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigen, muss der Einsatz einer Bandscheibenprothese im individuellen Beratungsgespräch geklärt werden.