Bandscheibenvorfall L5/S1
Lendenwirbelsäule (unterer Rücken)

Ein Bandscheibenvorfall kann alle drei Abschnitte der Wirbelsäule betreffen. Gegenüber der Brustwirbelsäule sind jedoch Hals- und Lendenwirbelsäule (LWS) anfälliger. Denn die HWS und LWS Abschnitte sind einer wesentlich höheren Beanspruchung durch Belastung
und Bewegung ausgesetzt.

Die Lendenwirbelsäule LWS muss in ihrem Aufbau und Struktur vor allem der großen Druckbelastung, die auf sie wirkt, gerecht werden. Ihre fünf Wirbelkörper sind wesentlich größer und massiver als in den anderen Abschnitten der Wirbelsäule, da auf sie die Last des gesamten Oberkörpers wirkt. Zudem findet man bei der LWS wie auch bei der Halswirbelsäule, eine nach hinten gerichtete Krümmung der Wirbelsäule (Lordose).

Lange sitzende Tätigkeiten, langes Stehen oder auch das Heben schwerer Gegenstände, vor allem wenn es aus dem Stand heraus geschieht, belasten die Lendenwirbelsäule LWS sehr stark bis zum Bandscheibenvorfall. Eine schwach entwickelte und untrainierte Rückenmuskulatur ist häufige Ursache und auch Folge der Fehlbelastungen.

Die enormen Kräfte, die auf die Lendenwirbelsäule LWS wirken, beanspruchen folglich auch die zwischen den Wirbelkörpern gelagerten Bandscheiben. So kann es recht schnell zum Verschleiß dieser eigentlich als Druck- und Bewegungspolster wirkenden Strukturen und damit zum Bandscheibenvorfall LWS kommen. Teile von ihnen können dann Druck auf Nervenfasern und Nervenwurzeln ausüben. Bemerkbar macht sich ein Bandscheibenvorfall LWS am unteren Rücken neben allgemeinen Rückenschmerzen auch durch Gefühlsstörungen oder Lähmungen der Beine. Auch ein teilweiser oder kompletter Verlust der Blasenfunktion ist denkbar, da im Bereich der Lendenwirbelsäule Nerven das Rückenmark verlassen, die Organe des Verdauungstraktes und die Harnblase versorgen.